Rose

Rose, du thronende, denen im Altertume
Warst du ein Kelch mit einfachem Rand.
Uns aber bist du die volle zahllose Blume,
Der unerschöpfliche Gegenstand.

In deinem Reichtum scheinst du wie Kleidung um Kleidung
Um einen Leib aus nichts als Glanz;
Aber dein einzelnes Blatt ist zugleich die Vermeidung
Und die Verleugnung jedes Gewands.

Seit Jahrhunderten ruft uns dein Duft
Seine süßesten Namen herüber;
Plötzlich liegt er wie Ruhm in der Luft.

Dennoch, wir wissen ihn nicht zu nennen, wir raten…
Und Erinnerung geht zu ihm über,
Die wir von rufbaren stunden erbaten.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)


Wer die Rose liebt, der nimmt auch ihre Dornen in Kauf. Türkisches Sprichwort.

Die Rose, welche hier dein äußres Auge sieht,
Die hat von Ewigkeit in Gott also geblüht.

Die Rose ist ohne Warum.
Sie blühet, weil sie blühet.
Sie achtet nicht ihrer selbst,
fragt nicht, ob man sie siehet.
aus: "Cherubinischer Wandersmann Buch 1"
beide von Angelus Silesius (eigentlich Johannes Scheffler)

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